Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern

Romanbiografie

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„Denn in hundert Jahren möcht‘ ich berühmt sein …“, notiert sie selbstbewusst mit Blick auf ihren Nachruhm: Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), die wohl bedeutendste deutschsprachige Dichterin des 19. Jahrhunderts. Als Siebenmonatskind kommt sie auf einer westfälischen Wasserburg zur Welt, kaum lebensfähig. Aber Annette kämpft. Auch wenn sie kränklich bleibt, ziehen sich Stärke und Vitalität wie ein roter Faden durch ihre Biografie. Früh zeigt sich die große Begabung des wissbegierigen Mädchens: Hochmusikalisch ist sie, zudem formuliert sie bereits mit fünf Jahren druckreife Gedichte. In einer Epoche voller Brüche steht die feinsinnige Dichterin zeitlebens in Konflikt auch mit der Konvention: Ihr wacher Geist, ihre lebhafte Fantasie drängen nach draußen, und es ist ihre Dichtkunst, die Annette Flügel gibt und sie so manche Enge ertragen lässt. Als sie dem 16 Jahre jüngeren Levin Schücking begegnet, entsteht aus der anfänglichen „Mutter-Sohn-Beziehung“ eine funkensprühende „Liebesfreundschaft“. Und doch kommt es zur Trennung. Aber die Droste zerbricht daran keineswegs. Im Gegenteil, sie zieht sich auf ihr Sofa zurück und schreibt weiter: meisterhafte Verse. Maria Regina Kaiser entdeckt die stolze Dichterin als vitale Frau und große Kämpferin. Das einfühlsame Porträt einer großen Poetin, deren Zeilen mitten ins Herz gehen.