anthrosana Hefte

Anthroposophische Medizin und die Freiheitsfrage. Eine Denk- und Willensübung

von

Krankheiten begleiten jedes Individuum auf dem Weg zur Menschwerdung. Sie können als Hindernisse, die es zu
beseitigen gilt, und als Herausforderungen bei der Erreichung der eigenen Lebensziele erlebt werden. Krankheiten
können somit auch positive Funktionen zugeschrieben werden. Heilungsprozesse stellen nicht nur denZustand vor der Krankheit wieder her, sondern haben eine zentrale Bedeutung für die menschliche Entwicklung.
Renatus Ziegler ist es ein Anliegen, den individuellen Menschen als aktiven Gestalter seines Lebens im Umgang
mit Krankheiten und Heilung hervorzuheben. Als Menschen sind wir nicht nur geduldig (Er-)Leidende,sondern auch aktive Lebensgestalter. Deshalb gehört es für ihn zu den schönsten und zentralsten Aufgaben der Anthroposophischen
Medizin, dem vorübergehend zum Patienten gewordenen Menschen wieder zu einem selbstbestimmten Leben als «Aktient» zu verhelfen.
Die Anthroposophische Medizin ermöglicht eine Freiheitsentwicklung des Menschen, die nicht nur zur Fortsetzung seines bisherigen Lebens und Berufes führt, sondern vor allem eine individuelle Weiterentwicklung mit neuen Perspektiven eröffnen kann.
Dieser Beitrag lädt dazu ein, ein aktives, lebendiges, erlebnisorientiertes Denken kennenzulernen und zu üben. Denn man kann dem Denken nicht entrinnen, ohne es anzuwenden. Jede Entscheidung und jede bewusste Tätigkeit beruht auf Denken.