Apokalypse

Von einem neuerdings erhobenen apokalyptischen Ton in der Philosophie. No Apocalypse, not now

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Der Tod der Philosophie, das Ende der Geschichte, das Ende des Menschen, des Subjektes, des Abendlandes, des Fortschritts, der Menschheit – Diskurse über das Ende durchziehen das abendländische Denken.
In seiner kleinen Schrift „Von einem neuerdings erhobenen vornehmen Ton in der Philosophie“ greift Kant diejenigen an, „die verkünden, dass es seit zweitausend Jahren mit der Philosophie ein Ende habe“, und unternimmt es, den vornehmen Ton zu entmystifizieren. Aber die aufklärerische Grenzziehung gegenüber einem apokalyptischen Diskurs, zeigt Derrida, entfesselt ihrerseits bloß wieder „eine andere Welle eschatologischer Diskurse in der Philsophie“. Jacques Derrida nimmt Kants Text zum Anlass seiner Reflexionen über den apokalyptischen Diskurs, über einen apokalyptischen Ton in der Philosophie: Gibt es ein Paradigma, eine fundamentale Szene der eschatologischen Strategien? Lässt sich der apokalyptische Ton auf Einstimmigkeit reduzieren? Ist das Apokalyptische vielleicht die transzendentale Bedingung jedes Diskurses?
Für die deutsche Ausgabe stellte Derrida einen zweiten, bisher in Frankreich noch nicht veröffentlichten Text zu aktuellen Versionen des apokalyptischen Diskurses zur Verfügung: „No Apocalypse, not now“. Ein Text, direkt, wie sonst bei Derrida nicht üblich, ein philosophischer Text über atomare Endzeitvisionen und die Politik der Abschreckung.