Arbeit

von

Zola wendet sich in diesem Roman den neuen Herausforderungen der Industrialisierung zu. Damit verbunden war der allgemeine Wunsch nach sozialem Fortschritt, der im späten 19. Jahrhundert starken Auftrieb erhielt. Der Roman greift Themen auf, die Zola schon im »Germinal« geschildert hat. Während die Sozialisten auf der Grundlage der Marxschen Theorie einen blutigen Klassenkampf forderten, strebt Zola nach gegenseitiger Hilfe. Er schreibt: »Ich will zeigen, wie dieses ganze alte gesellschaftliche Gerüst unter dem demokratischen Schub zerbricht, wobei die Frage der Reorganisation der Arbeit sich als die zentrale Frage der zukünftigen Gesellschaft mit einer gerechten Verteilung des Reichtums stellt.« Die Weltausstellung von 1900, die Zola faszinierte, ist zweifellos ein roter Faden, der sich durch den Roman zieht. Der technische Fortschritt nimmt dabei einen zentralen Platz in der Geschichte ein. Er begann den Roman im März 1900 und schloß ihn im Februar 1901 ab. Erschienen ist er ursprünglich als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift »L’Aurore« ab Dezember 1900, als Buch im Verlag Fasquelle im Mai 1901. Das Werk wurde von der poltischen Linken gut aufgenommen und erhielt begeisterte Kritiken, vor allem vom Sozialistenführer Jaurès. Die Genossenschaftsverbände, Anhänger von Fourier, sahen in Zola einen starken Verbündeten und organisierten am 9. Juni 1901 ein Bankett für ihn.