Arbeiten zur Theologiegeschichte (AThG)

Bonner evangelische Theologen des 19. Jahrhunderts im Porträt

Wissenschaftliche Theologie als Kraft und Medium der Vermittlung spielte bei der sozialen und politischen Neuordnung Deutschlands im 19. Jahrhundert eine nicht unerhebliche Rolle. Als akademische
Lehre, als Beitrag zur kirchenpolitischen Entscheidungsfindung und bei der Orientierung in sozial- und bildungspolitischen Fragen trugen evangelische Theologen vielfach und in durchaus unterschiedlicher Weise zur Vermittlung von Tradition und Gegenwart und von wissenschaftlicher Theorie und religiöser Praxis bei.

Die hier vorliegende Sammlung von Lebensbildern solcher Theologen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die teilweise nur kurz, bisweilen aber auch sehr lange in Bonn gelehrt haben, frischt die Erinnerung an eine Zeit auf, in der die moderne Gesellschaft Gestalt annahm.

Die 25 Porträts (u.a. von Karl Immanuel Nitzsch, Albrecht und Otto Ritschl, Martin Kähler, Ernst Troeltsch und Emanuel Hirsch), jeweils Bild und Lebensbild, stellen den Hauptteil des Buches dar; hinzu treten am Anfang ein grundlegender Text zur Einführung in den historischen und gegenwärtigen Sinn des theologischen Gelehrtenporträts (mit 18 Abb.), in der Mitte mit Hermann Usener ein verbindender Blick zur Philosophischen Fakultät und am Ende das Lebensbild von Carola Barth, einer Theologin, die mit ihrem Promotionsgesuch in Bonn 1905 aus formalen Gründen noch scheiterte – ein Hinweis auf fortdauernde Vermittlungsaufgaben.

Das Buch ist dem Bonner Theologen Friedrich Wintzer zu seinem 70. Geburtstag gewidmet.