Armands Werke

Marburger Ausgabe

von

Der 1866 in fünf schmalen Kleinoktavbänden erschienene Roman Saat und Ernte zeigt Fredéric Armand Strubberg auf der Höhe seiner Schaffenskraft als klassischer Abenteuerliterat. Wie schon in „Ralph Norwood“ gelingt es ihm, seinem Helden Albert Randolph mit dem intriganten Harry Williams einen faszinierenden und facettenreichen Bösewicht gegenüberzustellen. Während Harry als verhätschelter Sohn eines reichen, alteingesessenen Pflanzers in Kentucky aufwächst, muss Albert, dessen Familie in die Nachbarschaft der Williams’ zieht, sich aus kleinen Verhältnissen hocharbeiten. Harry absolviert eine Kaufmannslehre in der Firma eines Familienfreundes in New Orleans, und Albert studiert in Philadelphia Rechtswissenschaften. Während der eitle und verwöhnte Harry in die Fänge eines gerissenen Sklavenhändlers gerät und sich in dessen dunkle Geschäfte verstricken lässt, wird Albert Randolph ein erfolgreicher Anwalt und zugleich unter seinem Vornamen ein ebenso gefeierter wie geheimnisumwitterter Dichter. Im Streit um die Gunst einer Frau begegnen sich die beiden Jugendfeinde wieder, und von diesem Moment an ist ihr Schicksal unwiderruflich aneinandergekettet. Saat und Ernte diente Karl May (1842-1912) als Vorlage für seine 1879 in der Zeitschrift „All-Deutschland“ erschienene Erzählung „Ein Dichter“. Zur Edition: Die Marburger Ausgabe macht das Werk dieses zu Unrecht nahezu vergessenen Meisters der klassischen deutschen Abenteuerliteratur in seiner Gesamtheit und in ursprünglicher Gestalt dem Leserpublikum erstmals zugänglich. Zugleich werden der literaturwissenschaftlichen Forschung damit zuverlässige, nach den Erstdrucken sorgfältig edierte Texte an die Hand gegeben. Ein Variantenapparat enthält die Lesarten aller autorisierten Fassungen, und ein kurzer Abriss zur Entstehungs- und Editionsgeschichte der enthaltenen Romane rundet jeden der bibliophil gestalteten Bände ab.