Arpio

Herzog der Chatten

von

Wir schreiben die Zeit des Jahres 9 vor Christus. Das römische Heer unter Sentius Saturnius hat die Cherusker vernichtend geschlagen. Segimär, der Herzog ist mit seinem Sohn auf der Flucht ins Land der Chatten, um dort im Land an Folla (Fulda) und Adrana (Eder) vor den Reitern des Saturnius und den Geächteten der Wälder Schutz zu suchen. Arpio, der Sohn des Chattenfürsten Hassomar, wird durch einen Kampf mit den „Waldschwarzen“ zum Blutsbruder von Segifred, Segimärs Sohn, dessen Name später „Arminius“ sein wird. An der Seite des Bruders im Blut geht Arpio mit ihm als Geisel nach Rom. Denn das ist es, was der Sieger Sentius Saturnius fordert, um den Cheruskern und Chatten Frieden zu geben. Gemeinsam werden im Auftrag des Augustus im Haus eines Senators zu gebildeten „Römern“ erzogen und lernen bei den Legionen, mit römischen Waffen zu kämpfen und die Strategien ihrer Unbesiegbarkeit. Viele Jahre später kehren Arpio und Arminius in ihre germanische Heimat zurück. Doch während Arpio das Erbe des Hassionen aus der Hand seines in Ehren ergrauten Vaters nehmen will und wie er Frieden mit Rom halten, hat Arminius andere Pläne. Unbemerkt von den Römern bildet er einen heimlichen Bund aller Germanenstämme, um die verhassten Besatzer aus dem Land zu vertreiben. Und Arpio, jetzt Herzog der Chatten, kann sich dem gemeinsamen Ruf aller Stämme nicht entziehen. Im Teutoburger Wald entsteht eine Situation der völligen Vernichtung aller drei Legionen des Varus, die selbst Arminius nicht gewollt hat. Und am Ende muss sich Arpio entscheiden, ob er weiter sinnlos den Tod geben oder Leben bewahren will. Denn da ist Reginhulda, die Priesterin der Göttin Freya, die zur Gnade und Versöhnung aufruft. Reginhulda, die Arpio mit jeder Faser seiner Seele liebt … Rolf W. Michael ist selbst im „Land der Chatten“ (Nordhessen) zu Hause. In diesem Roman schildert er die Welt der Germanen auch abseits aller Kämpfe, wie sie vermutlich tatsächlich gewesen ist. Historische Grundlagen sind hier neben einer Vielzahl von modernen Sachbüchern über die Epoche der Varus-Schlacht nicht nur die „Germania“ und die „Annales“ des Tacitus, sondern auch die Schriften des Vallejus Paterculus, von dem wir den einzigen „Bericht“ über die Schlacht im Teutoburger Wald besitzen. Hinzu kommen die Bücher „Deutsche Mystik“ von Jacob Grimm, in denen er alte Bräuche und religiöse Denkungsweisen schildert, die sich seit der „Heidenzeit“ über Jahrhunderte in Nordhessen erhalten haben. So bringt dieser Roman auch viele Hintergründe aus dem Leben der „alten Germanen“, wie sie in normalen Geschichtsbüchern nicht zu finden sind. Vielleicht hat sich alles auch etwas anders abgespielt, als man es hier lesen kann – aber es hätte genau so passieren können …