Auf den Spuren der Kuskusesser

Roman

von

Auf den Spuren des Kusksesser ist Wilhelm Musters vierter Roman, ein Projekt, das in den frühen 60er Jahren begonnen und erst zu Beginn der 90er Jahre abgeschlossen wurde.
Große Musikalität zeichnet dieses Buch aus; Wilhelm Muster hört seinen Personen genau zu und lässt ihre Stimmen an unserer Wahrnehmung vorbeifluten, wodurch die Stimmung der Zeit mit unglaublicher Farbigkeit und Lebendigkeit vorgeführt wird.
Alles, wovon der Schriftsteller bisher erzählte, schießt in diesem Roman zusammen zu einem großen Panorama seines Erzählkosmos; wir begegnen den früheren Figuren wieder, Mirko Silbermeister (aus Aller Nächte Tag) und Ulrich Hassler (aus Pulverland), die Familie des in Afrika verschollenen Hauptmanns Eibl-Eiblsfeldt, den alten Schauplätzen, den alten Erzählzeiten. An ein solches Gesamtpanorama einer erzählten Welt hat sich in der deutschsprachigen Literatur schon sehr lange keiner mehr gewagt.
Was erzählt Wilhelm Muster? Auf ersten Blick lesen wir die Familiengeschichte der Eibl-Eiblsfeldt, eine Saga der österreichischen Provinz zwischen den letzten Jahren des Habsburger-Reichs und dem Vorabend der Hitler-Ära.
Der Autor folgt seinen Figuren auf ihren Wegen zwischen Graz, dem südsteirischen Mureck und Sarajevo, harmlosen Dorfleuten, Zynikern, und Richard Wagner-Nazis, er beobachtet Ehebruch, Inzest und Tollheiten aller Art, Totenlager und Begräbnisse werden zum Kulminationspunkt des Geschehens.
Diese Comédie humaine ist grotesker, böser und bitterer als alle bisherigen Muster-Werke.