Auf der Sonnenseite

Roman

von

Der zweite Teil einer bewegenden Lebensgeschichte: Hannah und Manfred Lenz sind von der BRD aus der Stasi-Haft freigekauft worden; ihre Kinder werden in der DDR im Heim festgehalten. Erst zwei Jahre später dürfen sie in den Westen ausreisen. Wie dort – »auf der Sonnenseite« – das Leben aussieht, erzählt Kordon, der meisterhafte Chronist deutscher Geschichte, mit großer Authentizität und viel Gespür für historische Momente.

Nach dem packenden Zeitpanorama »Krokodil im Nacken« (1943-1973) setzt Kordon mit »Auf der Sonnenseite« (1973-1989) seine bewegende Lebensgeschichte fort. Vierzig Jahre unterschiedliches Leben, Denken und Fühlen in Ost und West sind nicht leicht zu überwinden.

Darauf haben Manfred Lenz – das Alter Ego von Klaus Kordon – und seine Frau Hannah sehnsüchtig gewartet: Endlich dürfen ihre beiden Kinder in den Westen ausreisen. Nach Stasi-Haft und Kinderheim ist die Familie wieder vereint. Wie ein Fotoalbum aus Worten erzählt dieser Roman von glücklichen Tagen, vom Neuanfang im westdeutschen Wirtschaftswunderland. Lenz beginnt zu reisen, entdeckt die Ferne: zuerst als Exportkaufmann durch Osteuropa und später als Schriftsteller nach Australien und Südamerika.
Aber ist er wirklich »auf der Sonnenseite« angelangt? Oder verwechselt man im Westen Demokratie mit Gewinnstreben? Und wie reagieren Staat und Gesellschaft auf die fürchterlichen Anschläge der RAF? Aufmerksam beobachtet Lenz die Entwicklungen seiner neuen Heimat – und ebenso das Geschehen in der DDR. Mit gemischten Gefühlen verfolgt er die politischen Ereignisse im Osten, die schließlich 1989 zum Untergang seines ehemaligen Staates führen.