Auf der Suche nach dem Engel

Gedichte, zweisprachig. Aus dem Russischen von Erich Arhndt

von

Der Titel Auf der Suche nach dem Engel bringt es auf den Punkt: Marina Gerschenowitsch sucht, so scheint es, im Grunde stetig nach einem rettenden Engel, nach Hilfe aus Nöten. Die Thematik ihrer Gedicht­samm­lung ist vielfältig. Sie setzt sich mit dem eige­nen Schicksal auseinander, benennt innere Nöte, greift biblische Motive auf, bekennt sich klar zu ihrem Glauben, charakterisiert ihr Verhältnis zu Ver­wand­ten (besonders zum Vater) und Freunden, er­zählt eindrucksvoll von russischen Menschen. Einige Gedichte widmen sich dem Abschied von der Heimat, dem Neubeginn im fremden Deutschland.

Marina Gerschenowitsch schreibt eine natürliche und schöne, bildhafte, manchmal liedhafte Lyrik, scheut sich nicht zu reimen. Die Art ihrer Darstellung ist breit, ausladend, facettenreich. Ihre Sprache ist ein klares Russisch ohne Manieriertheit oder Koketterie; die Metaphern sind nachvollziehbar, nicht weit her­geholt. Ihre schlichte Poesie bezieht ihre Kraft auch aus mundartlichen oder altertümlichen Wör­tern.