Auf der Suche nach Mitteleuropa

Eine Lebensreise zwischen West und Ost im 20. Jahrhundert

von

Nachkriegszeit im geteilten Deutschland. Eine junge Frau unterwirft sich den mühsamen Einreiseprozeduren an der innerdeutschen Grenze. Doch ihr Ziel ist nicht das Wirtschaftswunderland Bundesrepublik, sondern der kommunistische Osten, wo sie sich eine Zukunft als Eurythmistin erhofft.
Eine Lebensreise beginnt, deren Ziel jenseits des geografisch und ideologisch gespaltenen Europa liegt – und dennoch mitten hineinführt. In einem bewegenden Lebensrückblick wird die Suche nach ‚Mitteleuropa‘ als geistig-kulturellem Ort zur existenziellen Aufgabe und zugleich zum Ausdruck für die grenzüberschreitende, völkerverbindende Mission Deutschlands, die während der Naziherrschaft auf grausamste Weise pervertiert wurde.

‚Die Grenze zwischen Ost und West, die wenig später zur Mauer erstarrte und ‹eiserner Vorhang› genannt wurde, war nicht nur von einem Todesstreifen begleitet, sondern sie war ein Band der Extremsituationen mitten durch Deutschland. Einerseits entstanden an den Grenzstationen Zusammenballungen von starken Emotionen, von atembeklemmenden Ängsten und Schweißausbrüchen. Es waren aber auch Orte der angespannten Selbstbeherrschung, des Sich-behaupten-Könnens, wiederum des Lügens, des Betruges und ebenfalls der anonymen Machtentfaltung … Waren diese Grenzübergänge mit ihrer Abgründigkeit und ihren Verunsicherungen nicht echte Prüfungsmomente, die sich gleichsam wie Abbilder der Folgen innerer, freiwillig auf sich genommener Entwicklungsschritte als Schwellensituation auszunehmen scheinen?‘

Gegen den Strom, zwischen den Welten, über Grenzen hinweg – ein Lebensweg als Horizonterweiterung.
Die Suche nach ‚Mitteleuropa‘ wird zur biografischen Suche nach der eigenen Mitte – der Entschluss, äußere und innere Grenzen zu überschreiten, zum Beitrag, die Wunden der deutschen Teilung zu schließen.