Auf Deutschlands anderer Seite

von

Eva will eigentlich nur eine Fahrradtour von Dresden nach Meißen antreten, als sie unverhofft auf Hannes trifft, der ihr die Sinne raubt. Doch ihre gerade erst bewältigte große Liebesenttäuschung warnt sie. Dennoch geht Hannes ihr nicht mehr aus dem Kopf und plötzlich auch nicht mehr aus ihrem Leben. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Eva nicht, dass sich in ihrem Land bald unglaubliche Dinge ereignen werden. Dann ist er da, der Tag der Deutschen Einheit. Eine Fülle von Ereignissen entsteht, die wie im Zeitraffer das gemeinsame Leben von Hannes und Eva abermals bestimmen und verändern. Es ist, als würden sie in einen Strudel gezogen, vor dem es kein Entrinnen gibt. Sein Sog versucht vieles mit sich zu reißen, manches davon unbrauchbar und wertlos zu machen, hier in ihrer sächsischen Heimat. Betriebe müssen schließen, zahllose Arbeitsplätze gehen kaputt, »Geisterorte« entstehen. Zwischen dem Geschehen stehen ihre kleine Tochter Elisabeth, aber auch der noch schulpflichtige Sohn Sebastian von Hannes. Beide Kinder müssen miterleben, wie Eva als Arbeitslose und Mutter mit Kleinkind im Alleingang um einen Neuanfang kämpft und wie sich ihr Vater Hannes, zusehends aufgibt. Ihre Eltern entfremden sich dabei mehr und mehr. Bis letztendlich alles zu eskalieren droht. Und doch, wenn auch zaghaft, beginnt etwas Neues zu entstehen, im Land und zwischen den Menschen.