Auf Nilpferde hört man nicht

Gedichte-Duell zwischen Tochter und Mutter

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Dieses Buch vereint Trauer, Witz und Empathie. Dahinter steht eine lebensgeschichtliche Aufarbeitung unglücklicher Ereignisse, schockierender Erlebnisse und politisch beeinflusster Lebensbedingungen. Diese wirkten über Generationen hinderlich. Mit Resilienz ist es möglich, trotzdem vorwärtszukommen und sich nicht durch Hass sowie Verbitterung zerfressen zu lassen. Kommt Talent hinzu, kann auch eine künstlerische und lyrische Aufarbeitung zu einem Kraftquell werden. Das ist Mutter und Tochter gelungen.
Margot Skorupa studierte erfolgreich Medizin bis zum Physikum und glaubte, als Schwangere nicht weiterstudieren zu dürfen. Sie betätigte sich später als Volkskunstschaffende der DDR. Ihr Vater kam kurz vor dem Durchbrechen der Roten Armee durch ungeklärte Umstände in Wellmitz an der Oder ums Leben. Margots Mutter galt seit den letzten Kriegstagen als vermisst. Ihre erste Tochter verunglückte ohne ihr Wissen. Sie pflegte ihr Kind 50 Jahre lang im Haushalt. Die dritte Tochter, Ingrid Stockmann, studierte Medizin und wurde Nervenärztin sowie Psychotherapeutin. Ihr Wunsch, sich in der ehemaligen DDR als Autorin zu versuchen, geriet bei ihr lange Zeit in Vergessenheit. Mutter Margot schrieb ihr erstes Gedicht mit 11 und ihre Tochter Ingrid mit 7 Jahren. Die beiden Autorinnen möchten auch andere Menschen zum Erwerb „innerer Waffen“ gegen das Schicksal ermutigen.
Ob der „Eid des Hippopotamus“ die Gier von Menschen eindämmen könnte, wissen nur die „Nilpferde“.