auf offener strecke

von

Eva-Maria Berg klagt nicht an, sie stellt fest. Sie reflektiert unsere Welt als eine Welt, die
immer schwerer zu verstehen ist. Sie schreibt eine moderne Lyrik, gradlinig, schnörkellos,
präzise. Ein lyrischer Zustandsbericht unseres Tuns und Lassens in neun Teilen. Ihre
Gedichte
erzählen von unserer Rastlosigkeit, von der Hektik des Alltags, vom immer Sprechen
Wollen und nicht mehr Schweigen Können, vom Aufbrechen und Abschiednehmen,
von der Endlichkeit des Lebens und von der Erwartung, mit einem Schloss am Brückengeländer
die Liebe über die Zeit zu retten. Das Sprachspiel Eva-Maria Bergs ist gleichermassen
virtuos wie unerbittlich. Dennoch: Bei aller Gefahr, auf offener Strecke stehenzubleiben,
gibt es ein Stück Hoffnung aufs Weitergehen.