Lyrische Texte widmen sich
manchmal mehr als andere dem Bereich
der Scham und des Verschämten
oder streifen ihn und vermeiden
ihn nicht. Im Zusammenhang politisch
entwickelter Gewohnheiten,
Geständnisse abzulegen, existiert
ein schwieriges Feld. Weshalb sollte
man in einer eher intimen Form jemandem
etwas sagen, den man nicht
kennt und vielleicht nicht mag? Auf
der Grundlage eines Spiels mit Sprache
wird eines mit Protagonisten
ein Angebot. Eine Suchbewegung.
In einzelnen Auftritten auf Poetry-
Slams oder einer Lesebühne bricht
sich Untertanenbewusstsein Bahn:
Ich habe es doch so schwer mit meinem
Leben, aber schaut auf diese
Person, mich, wie sie sich abmüht,
sich nichts mies machen lässt und
bitteschön eine Extra-Akzeptanz
verdient. In ein Amüsement kann
sich jeder jederzeit stürzen. Meistens
ist es keines oder resultiert ein
schaler Rest in der Verwirklichung.
Eine Möglichkeit bleibt das Lachen.
Beweglichkeit, die zum Ausagieren
in verschiedenen Tanzschritten
führen kann. Vom Bewusstsein der
berichteten wie weiterer Wahrnehmungen
zehren die Gedichte des
vorliegenden Bandes.——————– Dieter Henning wohnt im
Itzgrund zwischen Bamberg und
Coburg und in Berlin. In den letzten
Jahren gehört seine Aufmerksamkeit
dem Werk von Bertolt
Brecht und der Kritik der rechten
und rechtsextremen Vorstellungen
von Sozialismus und Proletariat.
Werke (u.a.): Püppchen Püppchen.
Roman einer Passion; Der Zaunlattenzertrümmerer
(Erzählung); Das
Orakel der Vogellosigkeit. Ermittlungen
und Ergebnisse zu Brechts
Gedicht ‚Laute‘; Der Nationalismus
der Armen. Brechts Kommentierung
des nationalsozialistischen
Grundsatzes: „Gemeinnutz vor Eigennutz“;
Das Leben in Beschlag.
Kapitalismus, Sowjetkommunismus
und Nationalsozialismus in Brechts
„Buckower Elegien“.
„Die Mühe das Schreibens ist der
Mühe der Liebe nicht unähnlich.“
François Lyotard, Postmoderne für
Kinder
- Veröffentlicht am Montag 19. Dezember 2016 von Wiesenburg
- ISBN: 9783956324192
- 132 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik