Aufgemerk(el)t

Das große Quizbuch über Deutschlands einzige Bundeskanzlerin

von ,

Vor gefühlten tausend Jahren tauchte ein irgendwie pfadfinderartiges Spätmädel in den
Niederungen der deutschsprachigen Politik auf: Angela Merkel. Und Gott sprach: Es werde Licht!
und es ward …
… wobei Spätmädel natürlich völliger Quatsch ist, denn zu jenem Zeitpunkt hatte sie bereits
• ihrem ersten, nachnamensstiftenden Ehemann – die Waschmaschine aus der gemeinsamen Wohnung schleppend – die Scheidungs-Pistole auf die Brust gesetzt und dann
• bei einem verheirateten Wissenschaftler angedockt und mit ihm die Forschungslabore
Ost-Berlins unsicher gemacht
In der Folge sah man sie das eine oder andere Alphatier und -tierchen hinter sich zurücklassen – pars pro toto erwähnen wir hier die Männer Helmut Kohl, Wolfgang Schäuble und Friedrich Merz …

Und irgendwann war es so weit: Der Herbst 2005 und mit ihm eine Bundestagswahl hielten Einzug in Deutschland. Einigen alten Sozen schwante, dass der 18. September nichts Gutes bringen würde, weswegen sie sich selbst Mut machten und die Vorwärtsverteidigung antraten: „Dieses Land will Frau Merkel nicht als Kanzlerin“, dröhnte der SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering.

Und Bundeskanzler Gerhard Schröder irrlichterte am Wahlabend: „Die sagt, sie will Bundeskanzlerin werden. Also, ich meine, wir müssen die Kirche doch mal im Dorf lassen (…) Frau Merkel wird keine Koalition unter ihrer Führung mit meiner Sozialdemokratischen Partei hinbekommen – das ist eindeutig. Machen Sie sich gar nichts vor!“ Es kam geringfügig anders: Keine zwei Monate später, am 22. November 2005, hob Angela Merkel in Anwesenheit von Bundestagspräsident Norbert Lammert die rechte Hand zum Schwur und – hastdunichtgesehen – schon war sie die erste Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland.

Der Herbst 2005 ist jetzt zehn Jahre her. Und Angela Merkel lacht und lächelt und grinst und schmunzelt auch nach einer Dekade weiter vor sich hin. Und faltet dazu ihre Hände zu einem ebenen Viereck, bei dem alle vier Seiten gleich lang, die gegenüberliegende Seiten parallel und die gegenüberliegenden Winkel gleich groß sind. Man könnte diese Anordnung ihrer Hände auch Rhombus nennen, wenn man sich nicht angewöhnt hätte, sie als Raute zu bezeichnen. Doch bringt uns das wirklich weiter? Wir fürchten: nein. Gestehen wir es uns darum ein: Diese Frau da aus den Abendnachrichten ist nach wie vor eine Unbekannte in unser aller Lebensgleichung. Das wollen wir ändern. Mit diesem Buch.