Aufsätze zu Geschichte und Technik

Vom Arithmometer zum druckenden Rechensystem

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Am Anfang des 20. Jahrhunderts gründete der Feinmechaniker Reinhold Pöthig in Glashütte (Sachsen) die Rechenmaschinenfabrik Archimedes. Die industrielle Fertigung mechanischer Rechenmaschinen, damals noch Arithmometer genannt, hatte gerade erst begonnen.
Gemeinsam mit seinen Konstrukteuren konnte Reinhold Pöthig die Archimedes-Staffelwalzenmaschinen fortlaufend verbessern, und in den 1930er Jahren wurden sie zu elektrisch-mechanischen „Superautomaten“ ausgebaut. Die Kriegsjahre beendeten die Erfolgsgeschichte der Glashütter Rechenmaschinenfabrik, aber die Archimedes erlebte in Westdeutschland eine Renaissance. Karl Diehl holte die führenden Archimedes-Konstrukteure nach Nürnberg. Dort wurden ab 1950 Staffelwalzenmaschinen in Archimedes-Lizenz hergestellt und weiterentwickelt. Parallel dazu begann die Firma Diehl mit der Konstruktion einer druckenden Sprossenradmaschine, der Diehl transmatic, die in den 1960er Jahren neue Maßstäbe in der mechanischen Rechentechnik setzte. Spätestens mit Einführung des programmierbaren elektronischen Tischrechners combitron zählte Diehl auch international zur Spitzengruppe der Rechnerhersteller.
Es war ein langer Weg von Pöthigs Arithmometer zu den druckenden Rechensystemen von Diehl. Das vorliegende Buch folgt dieser ereignisreichen Geschichte und lädt Sie ein zu einer Reise in die faszinierende Welt der mechanischen Rechenmaschinen. Es beschreibt ausführlich die Modelle von Archimedes und Diehl, ihre Entwicklungsgeschichte und die technischen Abläufe mit zahlreichen Bildern und Illustrationen. Darüber hinaus werden auch Fabrikate der Konkurrenz vorgestellt, u. a. die Staffelwalzenmaschinen von Rheinmetall, Badenia und Friden, die Astra Klasse 9, das Modell Walther 600, die Olivetti Logos 27 sowie die Rechenmaschinen von SCM Marchant, Olympia, Facit und Monroe.