Der Kampf des Landvolks in den einzelnen Landschaften Deutschlands ist kein Kampf der gesamten Bauernschaft. Es sind die besten in den Dörfern, die sich da zusammenfinden und unter der Führung besonders tatkräftiger Bauern gegen das System kämpfen. Es ist nichts von oben Organisiertes. Die Führer der Bewegung gehen aus den einzelnen bäuerlichen Kämpfen hervor. Ihr persönlicher Einsatz für die Allgemeinheit erwirbt ihnen das Vertrauen und die Gefolgschaft der Bauern ihres Dorfes und ihres Kreises. Dieser zähe stille Kampf des Dorfes wird in den verschiedensten Formen geführt. Es ist ein Kampf gegen Steuerdruck, Zinswucher, gegen eine erstarrte Bürokratie. Gegen Finanzkapital, Gerichtsvollzieher, gegen Gemeindevorsteher, die nicht die Interessen ihrer Gemeinde wahren, sondern sich als treue Systemdiener fühlen usw. Die Bauern stoßen hierbei überall auf Widerstand. Das Finanzamt, die Banken, die Sozialbürokratie, die kein Verständnis dafür hat, daß die Verhältnisse auf dem Lande wesentlich anders liegen als in der Stadt, die Bürokratie des Staates, die zumeist noch in den Händen Vertreter bauernfeindlicher, städtisch gerichteter Parteien liegt, sie alle bestehen auf ihrem papiernen Recht und ihrem papiernen Schein.
- Veröffentlicht am Mittwoch 14. Mai 2014 von Haag + Herchen
- ISBN: 9783898467049
- 132 Seiten
- Genre: Belletristik, Hauptwerk vor 1945