Auftakte

von

Ein alter Schriftsteller denkt über seine Kindheit in Palästina nach, über jene frühen Pioniertage nach dem Ersten Weltkrieg. Es sind scheinbar nebensächliche, doch magische Ereignisse und Momente, die seine Erinnerung zutage fördert: ein Hornissenstich und die überstürzte Fahrt im Eselskarren zum weitentfernten Arzt; der überwältigend prickelnde Geschmack der ersten Limonade; ein vorbeischnaufender Dampfzug auf der Strecke Jaffa – Tel Aviv.
Doch langsam formt sich aus den Bruchstücken dieser mit allen Sinnen erlebten Welt das Panorama eines Lebens voller Hoffnung und politischer Ambition. Die Existenz dieser frühen Siedler ist geprägt vom biblischen Credo «Macht euch die Erde untertan» und einer Mischung aus urkommunistischen und urchristlichen Idealen, doch zugleich ist sie stets gefährdet durch die Auseinandersetzung mit den Arabern, mit der britischen Protektoratsmacht und, nicht zuletzt, durch den Kampf gegen die übermächtige Natur. Aus dem Garten Eden vertrieben, versucht der Mensch ebenso unermüdlich wie vergeblich, zu Lebzeiten dorthin zurückzukehren, und so stellt die wunderbare, wundersame Kunst der Hoffnung wider bessere Einsicht den eigentlichen Fixpunkt dieser poetischen Erinnerungen dar.
«Auftakte» ist eine kunstvolle Mischung: lyrische Elegie und dokumentarische Rückschau auf die Geburt einer Nation, ein Buch über das Land Israel, das eindrucksvoll daran erinnert, daß am Anfang jeder Utopie der Mensch mit seinen Träumen steht.