Aufwinde sind gut für Piloten. Der Roman ‚Aufwinde‘ aber erzählt von den Winden und Stürmen, die um einen bestimmten Kirchturm blasen. Außerdem geht es um den Archidiakon Johann Baptist Narr, der sein Pfarramt aufgibt, um Türmer zu werden. 365 Stufen, 90 Meter hoch liegt nun seine Wohnung. Die Welt, der er entfliehen will, holt ihn ein. Begegnungen mit Besuchern zeigen ihm: einmal Seelsorger, immer Seelsorger. Wenn er allein ist, gibt er sich dem Ausblick hin. Die Dachlandschaft, die Weite, der Horizont, die Wolken, der Himmel! Flugstunden nennt er das. Narr, der Antiheld von ‚Aufwinde‘, ist ein Träumer und auf eine Art fromm, die bei den Kirchenoberen nicht gut ankommt. Gerade deshalb findet er Freunde. Einen Hellseher, einen genialen Ingenieur, einen Büchernarren. Eine schöne Frau gewinnt ihn lieb. Man kommt sich näher. In diesem Türmer steckt überhaupt viel Liebe. Das merkt man an der Art, wie er die Eucharistiefeiern vorbereitet, die Feier der Osternacht gestaltet, die Bibel in Gebrauch nimmt und – wie er betet.
Da das Erhabene dem Lächerlichen benachbart ist, fehlt es nicht an Humor. Irgendwie hat das Ganze mit Narrs Traum vom Fliegen zu tun. Der geht auch in Erfüllung.
Albrecht Sondermann, geboren 1933 in Rothenburg o. d. T. Nach Schulzeit und Abitur in Nürnberg Studium der Theologie in Erlangen, Basel und Bonn. Nach Vikariat in München Gemeindepfarrer in Heroldingen im Ries und Erlangen. Seit 1997 im Ruhestand. Seither Autor und Wanderprediger nach Bedarf.
- Veröffentlicht am Freitag 1. Dezember 2000 von Gesellschaft für Innere und Äußere Mission Abt. Freimund Verlag
- ISBN: 9783865402226
- 187 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Philosophie, RELIGION, Sachbücher