Aufzeichnungen eines Unbelesenen oder Anfang im Ende

Autobiografischer Roman

von

‚Eine quasi probelesende aber ansonsten durchaus gescheite Nachbarin urteilte, sie habe leider immer wieder lachen müssen, obwohl doch alles so traurig sei. Ein Urteil ganz in meinem Sinn.‘ – ‚Aufzeichnungen eines Unbelesenen – man mag fragen: warum dieser Titel? Ich bekenne gern: Ja, ich habe gelesen; in jüngeren Jahren sogar ausgiebig und fast jeden Tag. Der Hase liegt woanders im Kraut – oder heißt es sogar ›im Pfeffer‹? Denn sehr, sehr viel weniger belesen bin ich über das, was ich hier geschrieben habe: eine Lebensstrecke über reichlich acht Jahrzehnte – eine Zahl, die ich selbst kaum glauben mag. Hitler, Stalin, Ulbricht, Pieck und Adenauer und all die folgenden (w)irren Zeiten ringsherum. Und das alles im Blickfeld meines eigenen turbulenten Lebens mit jeder Menge Freud und Leid sowie Ach und Weh. Ich bin sicher: Belesenheit scheint da nicht durch. Bestimmt vorlagenfrei auch die textgenau wiedergegebene Philosophie der Kühe (es sei denn: sie hätten gar keine) wie auch die vielleicht mitunter gruseligen Reminiszenzen aus meinen Komatagen. Aber das ist jetzt ja bekanntlich schon über zwölf Jahre her.‘ H. G.