AugenBlick

Der 3D-Film feiert in regelmäßigen Abständen fröhliche Urständ und hat zudem eine Geschichte, die weit in die präcinematographische Zeit zurückreicht: zur Stereofotografie.
Nach wie vor ist 3D mehr als ein Verfahren und eine Nagelprobe für die Filmwissenschaft. Am 3D Film scheiden und schneiden sich die Deutungswege. Eine Tradition sucht ihr Heil in den Bildern und Verfahren: Sie widmet sich den technischen Voraussetzungen des 3D Films und rekonstruiert seine Geschichte als Technikgeschichte. Eine zweite Tradition verfolgt die Medienkonkurrenz und deutet 3D als strategisch-ökonomische Absetzung vom Fernsehen und dann später der digitalen Bildwelt des World Wide Web. Eine dritte Option legt den Akzent auf den Immersionseffekt der Bilder.
Die Beiträge dieser Ausgabe nehmen viele dieser Deutungsoptionen auf, spannen einen weiten Bogen von der Stereofotografie bis hin zum zeitgenössischen Film und verfolgen dabei sehr unterschiedliche historische wie theoretische Spuren. Sie sind als Prolegomena zu einer Mediengeschichte des 3D zu verstehen, die noch zu schreiben ist.