Neben einer verwirrenden Vielfalt von Prosastücken, Gedichten und dramatischen Szenen befinden sich im mikrographischen Nachlaß von Robert Walser auch zwei Dichtungen von größerem Umfang: die »Felix«-Szenen und der »Räuber«-Roman. Die »Felix«-Szenen bestehen aus einer lockeren Folge von 24 dramatischen Bildern, die Episoden aus Walsers Jugend in Biel behandeln. Um die Alter-ego-Figur des Knaben Felix gruppieren sich die Eltern, Geschwister, Kameraden und Lehrer, in deren Umgang sich der Heranwachsende selbstbewußt zu behaupten versteht. Der »Räuber«-Roman ist Walsers letzter vollendeter Entwurf einer längeren Prosa. Ausgehend von einem frühen Aquarell seines Bruders hat Walser seine sozial anstößige Seite auf die Figur des »Räubers« projiziert, den er bald zu seinesgleichen erklärt, bald aus verschmitzt-ironischer Distanz kritisiert. Dieses Werk, das wahrscheinlich nie zur Publikation vorgesehen war, vermittelt einen Einblick in Walsers damalige Lebensweise.
- Veröffentlicht am Sonntag 31. August 1986 von Suhrkamp
- ISBN: 9783518030851
- 280 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)