Eine Lyrik, die Spuren in uns hinterlässt, aufwühlend, entwaffnend in ihrer Eindeutigkeit. Kürze, Prägnanz und eine schlichte Sprache, die in jedem ihrer Gedichte eine beeindruckende Bildwelt ausprägt, die dabei in ihrer Kombination zu Brüchen führt, die zugleich immer Brüche unseres eigens Lebens sind. Denn wie kaum eine andere bundesdeutsche Autorin beherrscht Komlyk die Kunst, über Bildlichkeiten Verfasstheiten des Lesers wachzurufen und mit sich selber zu konfrontieren. So erlebt und erleidet der Leser die Verse der aus der Ukraine stammenden Autorin mit eigenem Erleben, mit eigener Emotionalität. Thematisch wird er an die Grenzbereiche des Seins herangeführt – Die Prägung durch Kindheitserlebnisse, das radikale
Beharren auf individueller Freiheit und die vernichtende Erniederung ihrer Einschränkung.
Die literarische Ader der Autorin ist bei M. Swetajewa zu suchen, über die sie auch ihre Examensarbeit verfaßte, über die sie zur Zeit das Promotionsverfahren beginnt. Wie diese Autorin versteht Komlyk die Möglichkeiten der deutschen Sprache mit der Ausdruckskraft der russischen Literaturtradition zu verbinden.
- Veröffentlicht am Mittwoch 1. Januar 2003 von Geest-Verlag
- ISBN: 9783936389609
- 76 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik