Aus intellektuellem Gewissen.

Aufsätze von Ota Weinberger über Grundlagenprobleme der Rechtswissenschaft und Demokratietheorie. Eine Auswahl hrsg. zum achtzigsten Geburtstag des Autors von Michael Fischer / Peter Koller / Werner Krawietz.

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Ota Weinberger hat am 20. April 1999 sein 80. Lebensjahr vollendet. Obwohl er sich seit zehn Jahren im Ruhestand befindet, widmet er sich nach wie vor mit unermüdlichem Eifer dem wissenschaftlichen Schaffen, dem er sich ja immer schon mit ganzer Leidenschaft hingegeben hat. Obwohl er sich in seinen Arbeiten der letzten Jahre oft neuen Themen zugewendet hat, fügen sie sich ein in ein umfassendes und zusammenhängendes Theorieprojekt, das er seit Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn verfolgt und Schritt für Schritt vorangetrieben hat.

Viele der Schriften von Weinberger sind leicht zugänglich, so vor allem jene, die in Gestalt von Monographien und Sammelbänden vorliegen, von denen nicht wenige noch im Buchhandel erhältlich sind. Aber neben diesen Schriften gibt es eine ständig wachsende Zahl von Aufsätzen, die in vielen verschiedenen Fachzeitschriften und Sammelbänden in aller Welt erschienen sind und darum nicht ohne weiteres, jedenfalls nicht ohne erheblichen Aufwand, zugänglich sind. Um diesem bedauerlichen Zustand etwas abzuhelfen, haben die Herausgeber Weinbergers 80. Geburtstag zum Anlaß genommen, eine Auswahl seiner wichtigsten Aufsätze aus den letzten Jahrzehnten zu präsentieren, ergänzt durch eine intellektuelle Autobiographie, die der Jubilar speziell für den Band verfaßt hat und die sicher viele Leser interessieren wird.

Die an diese Autobiographie anschließende Auswahl von Aufsätzen gliedert sich in drei Teile, die im großen und ganzen den zentralen Schwerpunkten von Weinbergers wissenschaftlichem Schaffen entsprechen. Der erste Teil bietet Arbeiten zur Logik und Methodologie der praktischen Philosophie, jenem Gebiet, dem sich Weinberger durch alle Phasen seines Wirkens mit anhaltendem Interesse gewidmet hat. Der zweite Teil versammelt Arbeiten zur Rechtstheorie, Ethik und Gerechtigkeitstheorie, worüber Weinberger erst relativ spät zu publizieren begann, weil er in der ČSSR, deren stalinistisches Regime ihn wegen politischer Unbotmäßigkeit bereits aus dem richterlichen Dienst geworfen und zum Schlosser degradiert hatte, nicht öffentlich dazu Stellung nehmen konnte. Der dritte Teil schließlich umfaßt Arbeiten zur Demokratietheorie und anderen politischen Fragen, zu denen Weinberger vor allem seit seiner Emeritierung nicht nur in zunehmendem Umfang, sondern auch mit wachsendem Engagement Stellung bezogen hat.