Das zur eigenen Sprache Kommen und das mit eigener Stimme erkennbar und unterscheidbar von anderen Sprechen ist eine der besonderen Gaben, die der Künstler von der Kunst empfangen kann.
Dieses authentische Sprechen ist bei Dirk Bierbaß eines mit lakonischer Intensität und (scheinbar) absoluter innerer Kälte. Frei von allem Pathos.
Bierbaß’ Gedichte (die gut auch als Prosa-Texte daherkommen könnten)
sind Short-Storys über den Zustand der modernen Welt, die ihren besonderen Charakter durch eine gekonnte Simplizität, eine meisterhafte sprachliche Einfachheit erhalten.
Distanziertheit herrscht vor und oft begegnen wir einem Misstrauen gegenüber dem als schön und harmonisch Empfundenen.
Die Welt liegt in romantischer Ferne, wir schauen auf sie „wie auf ‘ne Märklin-Landschaft / am Heiligabend“ und finden sie „irgendwie / schön“.

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