Außer den Reihen

Reden. Einreden. Widerreden

von

Der Schauspieler Jürgen Holtz sagt: Spielen ist ohne Angst leben. Er will nicht beeindrucken oder verzaubern, sondern bewegen und verändern. Für Holtz bedeutet das, die eigenen Rollen und ihre Kontexte infrage zu stellen, auch jenseits der Bühne über den Zustand des Theaters und der Gesellschaft nachzudenken, diesen Zustand, wo nötig, scharf und polemisch zu kritisieren und das eigene Schaffen permanent zu reflektieren.

Geboren 1932 in Berlin, aufgewachsen im Krieg, spielte Jürgen Holtz seit den 1960er Jahren unter den Großen des Regiefachs. Bis 1983 in der DDR, danach in der BRD. Seine künstlerische Biografie ist geprägt von den Widersprüchen der drei Staaten, in denen er lebte und arbeitete. Das Buch sucht Zugang zum Phänomen Jürgen Holtz über drei Wege: in einem Arbeitsgespräch mit Thomas Knauf, in Texten, die Jürgen Holtz zwischen 1963 und 2013 selbst verfasste, und in den Zeichnungen, die er schuf, um seine Arbeit mit der Sprache jenseits von Sprache greifbar zu machen.