Ausweisung

53 Jahre danach

von

53 Jahre nach Kriegsende nützte ich die Gelegenheit mit einer Reisegesellschaft in meine Heimat zu fahren, aus welcher ich am 13.7. 1945 von den Tschechen vertrieben wurde. Mit den Erinnerungen aus meinen ersten zwölf Lebensjahren fuhr ich einen Vormittag lang, mehr Zeit hatte ich nicht, durch meine Heimatstadt und fand viele liebe Plätze wieder, die ich in der Erinnerung festgehalten hatte und rollte die Geschehnisse in meinen Gedanken auf. Aufgrund der Ausweisung, waren auch viele negative Erinnerungen dabei, aber kein Hass, nur Freude, endlich noch einmal in der Heimat zu sein. Die Zeit reichte nicht aus, um allen Lebensstationen nachzufahren. Somit schlage ich ein großes Kapitel meines Lebens auf: „Hoffnung“. Vorerst einmal Hoffnung auf ein weiteres Wiedersehen. Dafür habe ich mir zu lange Zeit gelassen. Die Hoffnung konzentrierte sich danach auf Genesung. Auf Genesung meines Mannes von seinem Krebsleiden und auf Genesung für mich, ich hatte Brustkrebs als Überraschung zu meinem 70. Geburtstag. Ich schildere die nächsten eineinhalb Jahre in diesem Buch, die aus Hoffnung und Liebe bestanden und möchte damit Menschen Mut machen, die in ähnlicher Situation sind durchzuhalten und mit der Hoffnung im Herzen zu kämpfen. Es kommt so viel Liebe zurück. „danach“ behält man dann das gute Gefühl nicht versagt zu haben.