Autoren-Edition

Gedichte

von

‚wie der winzer den wein‘ liest, so lassen sich auch Träume lesend ernten. So wie die Worte des Lyrikers können auch Träume in Wellen daher-kommen und rhythmisch schön der Deutung har-ren. ‚ in solchen nächten / silberblau verzaubert / schwimmen fische / durch die bäume.‘

Nach ‚Baumwörter blau verschleiert‘ (1999) legt der Osterburger Schriftsteller Eckhard Erxleben mit ‚traumlese‘ seinen zweiten Band mit na-turlyrischen Gedichten vor. Er enthält Stücke, in denen von Licht und Dämmerung, von der Liebe und vom Freisein geträumt wird. Das Träumen gilt ja seit je als der Kreativität förderlich.

Erxlebens Lyrik thematisiert aber nicht nur die Grenzen von Traum und Realität, sondern unter anderem auch diejenigen der Zeit (‚zeitränder‘), der Sprache (‚wortufer‘) und des Ortes (‚anders-wo‘), letzteres etwa in einer Strophe des Gedichts ‚berlin‘: ‚.wie immer / höre ich / soll es hier sein / wie immer / höre ich / das gras wachsen‘