Autorengruppe „Phantastischer Oberrhein“

Biographie und bibliographische Hinweise

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Die Anthologie „Phantastischer Oberrhein“ erschien im Jahre 2008 mit 15 Erzählungen von elf Autorinnen und Autoren. Bereits vorher locker in Verbindung, gab dieser Sammelband Gelegenheit zu regem Gedankenaustausch und intensiverer Zusammenarbeit. Damit war die „Autorengruppe Phantastischer Oberrhein“ zum Leben erweckt; in den Folgejahren sollten ihre Mitglieder der phantastischen Literatur im deutschen Sprachraum viele bemerkenswerte Beispiele liefern.
Die Autorengruppe „Phantastischer Oberrhein“ ist kein Club und schon gar nicht ein Verein: Es handelt sich um ein lockeres Netzwerk von Autorinnen und Autoren, die sich mit phantastischer Literatur beschäftigen und dabei andere Genres des geschriebenen Worts, auch Sachbuch und Übersetzung, nicht vernachlässigen. Sich gegenseitig zu helfen und zur Mitarbeit zu animieren, das ist eins der Ziele dieser Gruppe, die kein Statut kennt und weder Kassenwart noch Fahnenträger besitzt.
Einmal im Jahr treffen sich diejenigen Gruppenmitglieder, die zum entsprechenden Termin Zeit und Lust haben, zu einem Gedankenaustausch in Staufen-Grunern, etwa 20 Kilometer südlich der Stadt Freiburg im Breisgau. An diesem Samstag im Juni oder Juli gesellen sich auch Gäste dazu, etwa der Verleger Wolfgang Schillinger aus Freiburg oder der Cheflektor Dr. Andreas Schäfer aus Hamburg; letzterer ist inzwischen zum Gruppenmitglied avanciert.
Dass es dazu überhaupt kommen konnte, verdanken wir dem Designer und Schriftsteller Rainer Schorm, der anlässlich eines Treffens mit Science Fiction-Fans (Perry Rhodan) von der Gruppe erzählte und dabei die Überlegung äußerte, eine Anthologie zum Thema „Phantastischer Oberrhein“ sei doch wohl im Bereich des Möglichen. Dieser Gedanke wurde vom Initiator der Gruppe aufgegriffen und der Inhaber des Schillinger Verlages in Freiburg angesprochen. Dieser sagte spontan zu. Daraus entwickelte sich eine Anthologien-Reihe von immerhin bislang drei Ausgaben. Weitere Buchprojekte und Beteiligungen der Autorinnen und Autoren an Anthologien anderer Herausgeber und Verlage folgten.
Alles hatte im Grunde bereits Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts begonnen. Der Autor dieser Zeilen war Ende 1996 von Bonn, seinem bisherigen Einsatzort als Redakteur und Korrespondent des Zweiten Deutschen Fernsehens, nach Staufen-Grunern im Markgräfler Land umgezogen. Da er über Jahrzehnte Science Fiction-Geschichten geschrieben und einschlägige Anthologien herausgegeben hatte, lag es nahe, diese Tradition fortzusetzen. Dazu kam, dass im Freiburger Raum etliche Autoren lebten, die einschlägige Prosa schrieben – Profis und arrivierte Fans.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die „Autorengruppe Phantastischer Oberrhein“ zu einer festen Größe innerhalb der Szene entwickelt, zunächst erst regional aktiv, weitete sich diese sehr schnell deutschlandweit aus. Herausgeber wie Bartholomäus Figatowski vertrauten zunehmend auf die zuverlässige Arbeit und Zulieferung dieser Autorinnen und Autoren; Gastautoren wie z. B. Monika Niehaus sind inzwischen fester Bestandteil der Gruppe. In den von Thomas Le Blanc im Rahmen der Arbeit der Wetzlarer Phantastischen Bibliothek herausgegebenen „Phantastischen Miniaturen“ sind die Autoren dieser lockeren Zusammenkunft regelmäßig und nachhaltig vertreten.
Ohne falsche Bescheidenheit kann festgestellt werden, dass sich vom Oberrhein aus eine kräftige Stimme innerhalb der Phantastik herausgebildet hat, die nicht mehr zu überhören ist.
Zur nachfolgenden Bibliographie bleibt anzumerken, dass lediglich selbständige Veröffentlichungen (Bücher, Taschenbücher, Hefte) berücksichtigt werden. Die ungezählten verstreut erschienenen Kurzgeschichten und Erzählungen sowie Übersetzungsarbeiten finden keine Erwähnung. Eine Ausnahme bilden für die Gruppe unmittelbar relevante Sammelwerke, die durchnummeriert wurden und so die Möglichkeit bieten, bei den einzelnen Autorinnen und Autoren auf deren Mitarbeit hinzuweisen.