Bacons Schatten

von

Ein Paar, wie es unterschiedlicher kaum sein könnte: ein Maler, der nicht länger malt, weil seine Bilder wie Francis-Bacon-Kopien wirken, und eine junge Bankerin am Anfang ihrer Laufbahn. »Wie sollte ich einer karrieresüchtigen Fondsmanagerin klarmachen, dass ich nicht malte, weil mir nach wenigen Pinselstrichen Bacon in die Quere kam. Dann kroch er in meinen Kopf und führte die Hand«. Zwei Lebensentwürfe treffen aufeinander, denen jede Schnittmenge fehlt.

Erzählt wird die Anatomie einer Trennung, auch von erfolglosen Versuchen, den Bruch wenn schon nicht zu verhindern, so doch hinauszuzögern, ist die Rede. Während Marie von einem raschen Aufstieg träumt, schwankt das Roman-Ich im Kreis skurriler Figuren zwischen Apathie und Selbstmitleid. Ob die alte Klavierlehrerin, die bis zu ihrem Unfall als Wunderkind galt und trotz ihrer »Krüppelhand« die »Revolutionsetüde« perfekt spielt, den Anstoß zu einem Neubeginn gibt?