Bauern braucht das Land!

Wirkungen von Gesetzen, Planungen und Programmen auf die Landwirtschaft - zugleich ein Beitrag zu ihrer gesamtgesellschaftlichen Relevanz

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Zugegeben, der Haupttitel dieser Untersuchung mag auf den ersten Blick etwas provokant erscheinen. Gemeint aber ist er als ein Aufruf, nicht nur für Stadtbewohner, sich bewusst zu machen, wofür die heutige und erst recht die künftige Landwirtschaft – jenseits ihrer engeren Tätigkeit von Land-, Wiesen-, Wald- und Viehwirtschaft – steht oder stehen soll und welche rechtlichen Rahmenbedingungen ihre tägliche Berufsausübung immer stärker beeinflussen.
Landwirtschaft wirkt in der Natur und mit der Natur, ist also notwendigerweise umweltbezogen, besonders hinsichtlich der Umweltmedien Boden, Wasser und Luft. Damit treten auch die gesellschaftlich immer mehr vernehmbaren, fordernden Erwartungen und Ansprüche in Konflikt mit der landwirtschaftlichen Wirklichkeit. Bauern sind in erster Linie Unternehmer, die aber auch im eigenen (wirtschaftlichen) Interesse pfleglich, daher auch verantwortungsvoll mit der Umwelt, ja der Schöpfung,
umzugehen haben.
Die Verbraucher, die in der Mehrzahl wenig Ahnung von der Landwirtschaft haben, sind in ihren Ansprüchen an die Landwirtschaft oft ohne Maß: Landwirte sollen, möglichst in kleineren Betriebseinheiten, vorrangig Naturschutz im exzessiven Sinne betreiben und gleichzeitig billige Nahrungsmittel in bester Qualität liefern! Dass diese im weltweiten Wettbewerb mit anderen Bauern stehen mit den daraus sich ergebenden Folgen für ihr betriebliches Handeln, wird selten bedacht.
Und: längst schon investieren Spekulanten weltweit nicht nur in landwirtschaftliche Produktion und Produktionsgüter, sondern zunehmend in landwirtschaftsfähige Böden – ein Problem, das nicht ernst genug genommen werden kann.
Lohnt sich Landwirtschaft, besonders die traditionelle, familienbäuerliche Landwirtschaft jetzt und besonders in der Zukunft oder sind nicht eher landwirtschaftliche Konzerne auf dem Vormarsch? – Die Zahl gerade der familienbäuerlichen Betriebe nimmt seit Jahren ab. Viele Dörfer „sterben“ leise, werden zu reinen Schlaf- und Wohnstätten mit vielen Gebäudeleerständen und immer unattraktiveren Dienstleistungsangeboten für die verbleibende Wohnbevölkerung. Die traditionelle Dorfstruktur und Dorfkultur schmilzt zunehmend dahin wie Schnee im Frühling. Und die bestehende technische Infrastruktur (z.B. Straßen, Wasser- und Abwassersysteme) kann immer weniger und kostenintensiver aufrechterhalten werden, wenn überhaupt.