Befreite Sexualität der Frau?

Lars von Triers NYMPH( )MANIAC

von

Temperamentvoll und stilsicher greift Maria-Elisa Schrade in ihrer Analyse von Lars von Triers vieldiskutiertem NYMPH( )MANIAC verschiedene Ansätze aus der feministischen Filmtheorie, visuellen Kultur und Queer-Theorie auf, um das Widerstandspotenzial der Protagonistin als „Nymphomanin“ auszuloten. Die Autorin widerspricht vorherrschenden Lesarten von DOGVILLE und ANTICHRIST als frauenfeindliche Opfer- und Sündenmythologien und zeigt, wie NYMPH( )MANIAC der binären Geschlechteropposition zuwiderläuft und Stereotypisierungen der Frau und ihrer Sexualität aufbricht. Auf verwickelnde Weise eröffnet dieses Buch sowohl aus gendertheoretischer als auch kultur- und filmwissenschaftlicher Perspektive neue Rezeptions- und Sichtweisen des Filmmaterials und macht deutlich, dass dieser Film ein höchst komplexes, intertextuelles und selbstreferentielles Medium ist.