Befreiung des Empfindens

Gedichte

von

Kürbisse, abgeerntete Felder, Herbststimmung, Todesnähe und die Sehnsucht nach Gegenwärtigem, nach Bleibendem, nach einem Wiederfinden im Augenblick – das ist dieser Gedichtband von Alfred Kolleritsch. In flüchtigen Begegnungen, vergänglichen Beziehungen, Abschiedsmomenten, kurzem Begehren und der Traurigkeit der Liebenden treten Sinnlichkeit und Leidenschaft zu Tage, wie sie in der österreichischen Poesie der letzten Jahre nicht zu finden sind.
Sprachlust erscheint gepaart mit dem Wissen, dass ‚der knappe Zusammenprall der Wörter‘ seinen ‚Raubzug ins längst Gesagte‘ fortsetzt. Doch nirgends sonst ist dieser Raubzug so voller neuer Bilder und Eindrücke, so aufgeladen mit dem spröden Charme dieses kraftvollen Sprachmaterials. Einem Sprachmaterial, das es nicht zu bezwingen gilt, sondern dessen Widerstandskraft das Unsagbare dieser Gedichte erst ermöglicht.