Beim Verlassen des Hauses, in dem wir uns liebten

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Der Blick fällt auf Straßen, Kaffeehäuser, Gemüsefrauen. Er folgt der Geliebten und weitet sich dann: zum Fluss, zum Meer, wo alle Festlegungen fortgespült werden. ‚Von den Stunden, in denen sich unser Leben zum Knäuel rundet‘, ist in Zupans durchlässigen Gedichten die Rede, von tagträumerischen Mittagsstunden, Morgenstunden. Ihnen gemeinsam ist die verlangsamte Zeit.

Hellhörig für die Phänomene des Leben entfaltet Uroš Zupan in geschmeidig flutendem Parlando Gedanke und Klang. Unaufgeregt, in rhythmisch schwingenden Versen betrachtet und reflektiert er Alltagsdinge und existentielle Fragen gleichermaßen – Erinnerungen verschränken sich mit der schwebenden Gegenwart, Traum und Wirklichkeit oszillieren geheimnisvoll.

‚Eine quasibuddhistische Heiterkeit weht durch Zupans Gedichtzeilen. Die von Fabjan Hafner betreute und kongenial übersetzte Gedichtauswahl macht ihn nun auch dem deutschen Leser zugänglich.‘ Ilma Rakusa, NZZ