Raymond Depardon – Fotojournalist, Dokumentarist und Künstler – begann seine Karriere als Pressefotograf. Seine Reportagen aus Algerien, Indochina und Biafra machten ihn berühmt. Inzwischen ist Depardon der wichtigste zeitgenössische Fotograf Frankreichs, er hat 42 Filme gedreht und unzählige Bücher veröffentlicht. Zwischen 1961 und 2013 hat Depardon regelmäßig in Berlin fotografiert. Eines seiner Bilder vom August 1961 zeigt Kinder, die in der Bernauer Straße neben der gerade hochgezogenen Grenze Mauerbau spielen. Die Teilung Berlins ist immer wieder Thema dieser Fotografien, aber auch der Tunix-Kongress 1978, der den Beginn der Berliner Alternativbewegungen markierte, die Staatsbesuche Robert Kennedys und Königin Elisabeths während des Kalten Krieges, der Mauerfall, die Zeit der Brachlandschaften und Baustellen nach der Wende sowie das Zusammenwachsen der beiden ungleichen Teile der Stadt, deren Grenze zwar aufgehoben war, jedoch nie ganz verschwand. Schließlich kehrt Raymond Depardon zurück in das heutige Berlin – eine Stadt der Gedenkstätten, der individuellen Freiheit und Selbstverwirklichung.
Berlin
von Raymond Depardon