Bernard Priest, in Kanada lebender Österreicher Jahrgang 1948, mehrfach ausgezeichneter Lyriker und Poet. Was sagt man über einen Menschen, der Bilder für die Seele baut und sich trotz allem noch seinen Humor erhalten hat? Er ist manchmal ein wenig schwarz, zumindest aber anthrazit, dieser Humor. Er beisst ein wenig, nimmt uns oft auf den Arm, lässt uns nicht wissen, ob es ernst gemeint ist. Man atmet die gleiche verpestete Luft, isst das gleiche verseuchte Essen, sieht dieselben Reportagen, man liebt sich und man hasst sich hier als auch woanders auf all zu ähnliche Weise. So ist es gar nicht so schwer die Menschen von hüben und drüben gleichzeitig anzusprechen. Wir haben alle die gleichen Belange, die gleichen Sorgen; und das verdient beleuchtet zu werden, am besten von einem Poeten, der sich darauf versteht einen Schuhkauf genauso ironisch zu gestalten wie eine Weltkatastrophe. Mit geradezu sadistischer Genauigkeit wird hier zum Leben aufgerufen, oder zum Denken, was wohl gleichbedeutend ist. Dieses Synonym fordert auch von uns, dass wir unser eigenes Leben neu begutachten, uns fragen, wie wir zu den Dingen stehen, weil so Vieles uns so bekannt vorkommt, als hätten wir es selber geschrieben. Seine Gedankenbilder sind uns vertraut. Wie kann das sein? Er nahm vor einigen Jahren seinen Tiroler Hut und wanderte in die Neue Welt aus, der Liebe wegen. Die Karl-Mayische Romantik blieb ihm bald im Halse stecken … ohne vertraute Menschen, außer der großen Liebe. Es besteht keine Frage, dass Bernard sein Leben meistert, denn er hat seine Kreativität, die ihm dazu verhilft. Seine satirische Veranlagung aber auch alles mit der Feder aufs Korn zu nehmen, lässt Freunde täglich nach einer Bernard-Spritze Ausschau halten. Sybille Forster-Rentmeister – (Herausgeberin einer mehrfach preisgekrönten, zweisprachigen deutsch-kanadischen Zeitung — Echo Germanica — die sich hauptsächlich mit Kunst und Kultur beschäftigt.)
- Veröffentlicht am Samstag 1. Oktober 2005 von Schmitz, Andrea
- ISBN: 9783935202206
- 110 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik