Wenn Siegfried Lenz auf Schriftsteller und ihre Werke Bezug nimmt, basiert dies auf einer persönlichen Beziehung. Seine Stellungnahmen zeigen immer auch etwas seiner eigenen schöpferischen Existenz. Er versucht nie, dem Leser eine vorgefasste Meinung aufzudrängen. Persönliche Ansichten werden aus persönlicher Perspektive vorgetragen.
So skizziert Lenz in wenigen Strichen Faulkner und Hemingway als große Vorbilder, er bezieht Stellung zu Hamsun, überprüft Ernst Jünger, er versammelt Bölls Romangestalten in einem eigens für diese Begegnung erfundenen Dorf, er interpretiert Asturias, setzt sich mit Tolstoj, aber auch mit dem Turnvater Jahn auseinander, mit Nabokov, Andre Malraux, Carson McCullers, mit Autoren, deren Werk ihm etwas sagt, ihn angeht, ihn herausfordert. Den Ansichten über die zeitgenössische Literatur sind Bekenntnisse zur eigenen Person, zur Herkunft, zu Landschaften und zur eigenen Arbeit vorangestellt.
- Veröffentlicht am Freitag 11. Dezember 1970 von Hoffmann und Campe
- ISBN: 9783455042085
- 300 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik