Biblische Familien – nicht nur heil und heilig?
Es gibt Singles, Alleinerziehende, Patchwork-Familien, Leihmütter, WGs und vieles andere. – Die Rede ist nicht von der ganz normalen heutigen Realität in (westlichen) Gesellschaften, sondern von dem Bild, das die Bibel von der Familie zeichnet. Jede „Familie“ ist anders. Das Familienbild „Mutter, Vater, Kind(er)“ ist biblisch keineswegs alternativlos. Und auch die „heilige Familie“ ist weder in ihren Anfängen noch später ein Hort der Idylle. Sie ist nicht „heil“, wenn das bedeutet, dass alles nach Plan gelaufen wäre.
Familie in all ihren Ausprägungen
Dass Jesus selbst seiner Familie nicht unkritisch gegenüber stand, ist inzwischen durchaus bekannt. Aber auch andere biblische Familienerzählungen, wie etwa von der Familie des Stammvaters Abraham, schildern schonungslos Heil und Unheil. Vielleicht können wir uns gerade daher mit diesen Geschichten und Personen der Heiligen Schrift identifizieren, weil sie keine heile Welt vorgaukeln.
Wie lässt sich dieser irritierende Befund einordnen? Die Botschaft der Bibel lautet: Gott geht alle unsere Wege, auch die krummen, mit. Wenn wir die Nähe Gottes in der solidarischen Gemeinschaft mit Menschen leben, dann scheint so etwas wie „Heiligkeit“ am ehesten auf. Familiäre Vielfalt heißt somit nicht, dass alles gleichgültig ist. Biblische Maßstäbe für das Zusammenleben in jeder Form sind: Liebe, Treue, Verlässlichkeit.
Die neue Ausgabe von „Bibel und Kirche“ entdeckt in den Beiträgen die vielfältigen Formen von Familie, wie sie die Bibel schildert – und ist eine Einladung, manches Neue zu entdecken.
- Veröffentlicht am Mittwoch 21. Oktober 2015 von Katholisches Bibelwerk e.V.
- ISBN: 9783944766096
- 59 Seiten
- Genre: Loseblatt-Ausgabe, Philosophie, RELIGION, Sachbücher, Sonstiges, Zeitschrift