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Ein Trawler ist ein mit Schleppnetzen ausgerüstetes Schiff. Es wird zum Fischfang eingesetzt, auch zur Tiefseeforschung; im Kriegsfall wurde es bereits zum Minensuchschiff umfunktioniert. Die Netze werden hart über dem Meeresgrund entlanggezogen, oder – quer zur Strömung – in vertikaler oder horizontaler Richtung ausgebracht, um die im Meer freischwebenden Organismen zu fangen.
So, wie sich neben den Speisefischen Haie, Quallen, Treibgut, Wrackteile und untergegangene Schätze in den Netzen verfangen, entziehen sich auch Angelochs Trawler-Texte einer Gattungszuordnung: Es sind Vexierbilder, im Raum zwischen Erzählung und Gedicht angesiedelte, hochverdichtete Anamorphosen, blitzende Scherben in nervös flirrendem Licht – Meisterstücke eines Genres, dessen Gesetze sie sich selbst nur schaffen, um ihren Geltungsbereich sogleich wieder elegant zu überschreiten. In mitreißenden Szenerien voller schwarzem Humor und bitterer Schärfe wird das Alltägliche in einem erotischen Spiel mit der Sprache ad absurdum getrieben, bis das Absurde sich an den Leser heranschleicht und in ihm einwurzelt.

Ungefährlich ist der eingeschlagene Kurs des Trawlers nicht: Denn die aus den Untiefen der Sprache, Kultur und Gesellschaft gezogene Beute, die in den feinmaschigen Netzen dieser Texte zappelt, ist nichts anderes als die zur Kenntlichkeit entstellte Realität.