Bibliothek der Popgeschichte

Last Exit Walhalla

von

Bands wie Rammstein und Die Böhsen Onkelz sind nur die Spitze eines Eisbergs. “Wie klingt die Neue Mitte?” zeigt auf, wie rechte und reaktionäre Ästhetik als tragendes Rock-Element mehrheitsfähig werden konnten.

Rockmusik war über Jahrzehnte von jedem Verdacht frei, staatstragende oder sogar rechte Inhalte zu vermitteln. Doch die Musik, die einmal als Soundtrack für jugendlichen Protest und kritische Inhalte stand, ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und offenbart dort schlimmstenfalls deren reaktionäre Gesinnung.

Öffentliche Debatten werden nicht mehr durch Slogans wie “No future!”, sondern durch Parolen wie “Ausländer raus!” erregt. In der Neuen Mitte selbst sorgt es kaum mehr für Aufsehen, wenn Wolfgang Niedecken, ehemals friedensbewegter Barde, sich für die Nato-Einsätze in Jugoslawien ausspricht.

Martin Büsser geht dieser Entwicklung nach und gibt einen Überblick über rechte Tendenzen in der Jugend- und Subkultur, die von den Rändern (Oi-Bewegung, Darkwave) bis in den Mainstream reichen.