Bibliothek Suhrkamp

Erzählungen

von

Yasushi Inoue, der 1907 geborene Meister der japanischen Literatur, ausgezeichnet mit den großen Preisen seines Landes, gehört als Romancier seit langem zur Literatur der Bibliothek Suhrkamp. Vor allem „Das Jagdgewehr“ (BS 137), diese Geschichte einer Liebe, die in Wirklichkeit die Geschichte der Einsamkeit ist, wurde weltweit berühmt.
Dieser Band versammelt die drei autobiographischen Erzählungen „Unter den Blüten“, „Der Glanz des Mondes“, „Die Schneedecke“ sowie die Titelerzählung „Die Berg-Azaleen auf dem Hira-Gipfel“. Dort ist ein älterer Gelehrter, der in rücksichtsloser Passion an einem Buch über das Arteriensystem der Japaner schreibt, eines häuslichen Disputs wegen in den ihm vertrauten „Gasthof zum Heiligen Berg“ am Fuß des Berges Hira entflohen und sinnt über sein Leben nach. Als Student hatte er zum ersten Mal in diesem Gasthof unterhalb der auf dem Hira blühenden Azaleen übernachtet, um – nach Zen-Übungen körperlich wie geistig erschöpft und verzweifelt – am nächsten Morgen Selbstmord zu begehen. Doch die nächtlichen Schreie des Bergvogels hatten ihn zu neuem Leben erwachen lassen. Diesmal sind die Umstände anders. Bemüht, sein Werk im Wettlauf mit dem Tode zu vollenden, und doch wissend, daß ihm dies nicht gelingt, erfreut sich Miike Shuntarô während einer Bootsfahrt auf dem See, zu der ihn die siebzehnjährige Atsuko eingeladen hat, der einzigartig schönen Landschaft. Der Berg Hira ragt erhaben zum Himmel empor …