Wir sind umgeben von Fotos in Alben, Schachteln, Zeitschriften, Werbeprospekten oder auf Verpackungen. Sie dienen als Illustration, Beleg, Beweis, Erinnerungshilfe oder Augenmerk. Über 60 Beiträge verschiedener Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Herkunft recherchieren über ihre Lieblingsbilder: nüchterne Betrachtungen, poetische Assoziationen, harte Fakten, literarische Etüden, volkskundliche Erkenntnisse.
In diesen Bildlegenden werden historische und aktuelle, private und öffentliche Fotos anders wahrgenommen, nämlich für wahr genommen. Hier werden fotografische Fundstücke zum Sprechen gebracht, aus ihrem Nur-Bild-Sein herausgelöst und in einen kulturellen, fotografischen oder historischen Kontext gestellt. Diese Erkenntnisse wirken auf das Bild zurück, das somit nicht mehr nur als geordneter Pixelhaufen gesehen wird, sondern auch als Träger geheimer Information.