Bilder des Jahrhunderts

Staatliches Filmarchiv der DDR 1955–1990. Erinnerungen

Mit der Übergabe des von der Roten Armee beschlagnahmten Materials aus dem Reichsfilmarchiv an die DDR beginnt 1955 die Geschichte des Staatlichen Filmarchivs, das bis 1990 die gesamte Filmproduktion der DDR sicherte und zugänglich machte. Das Archiv war keine Insel der Seligen. Aber es stand nicht im Fokus der Filmpolitik. Daraus ergaben sich Freiräume, die genutzt wurden. Dieses Buch ist keine Geschichte des Archivs, sondern eine Sammlung von Erinnerungen ehemaliger Mitarbeiter/innen, von Nutzern und Partnern. Geschildert werden einige Berufswege, die ins Filmarchiv führten: Theologen, Philosophen, Pädagogen, Bibliothekare, Kopierwerkstechniker, auch einige Archivwissenschaftler waren dabei – sie alle vereinte das „Learning by doing“. Dokumentaristen der DEFA – Christel Gass, Günter Jordan, Winfried Junge, Karlheinz Mund, Kurt Tetzlaff – berichten über ihre Zusammenarbeit mit dem Archiv. Teilnehmer von FIAF-Sommerschulen – den Weiterbildungsveranstaltungen für Filmarchivare aus dem Ausland – beschreiben die bleibenden Eindrücke, die sie mitgenommen haben. Von den Anfängen der Camera erzählt Michael Hanisch, Holger Theuerkauf von ihrem Ende. Zu den Retrospektiven in Leipzig äußern sich Fred Gehler und Bert Hogenkamp. Rolf Aurich schildert Herbert Volkmanns Tätigkeit im Spielfilmstudio, Wolfgang Klaue erinnert an Rudolf Bernstein, an die internationalen Aktivitäten und die deutsch-deutschen Beziehungen des Archivs. Darüber berichten auch Erika und Ulrich Gregor, Heiner Roß, Gero Gandert und Eva Orbanz. Da große Publizität nie Sache des Archivs gewesen ist, gibt es manches Unbekannte zu entdecken.