1932 organisierte der Schweizerische Werkbund eine Ausstellung mit namhaften Schweizer Fotografen, welche die ’neue fotografie‘ propagierten – ein Manifest gegen die traditionellen Bildauffassungen der so genannten Piktorialisten. Die vor kurzem wieder entdeckten Originale aus jener Ausstellung geben Anlass, den Bilderstreit von damals neu zu beleuchten.
Die hochkarätigen Vintageprints u.a. von Binia Bill, Hans Finsler, Herbert Matter, Gotthard Schuh, Max P. Linck, Robert Spreng und Anton Stankowski werden den Bildern von Fotografen gegenübergestellt, die mit weichen Konturen, getonten Papieren und romantischen Motiven weiterhin der Malerei des späten 19. Jahrhunderts nacheiferten (u.a. Fred Boissonnas, Johann Feuerstein, Stefan Jasienski, Emil Lüdin, Felix Marx). Weshalb lehnten sich die Avantgardisten so heftig gegen die ‚Kunst‘-Fotografie auf? Ausstellung und Buch führen ins Zentrum einer Kontroverse, die den Durchbruch der Moderne begleitete und die Fotografie des 20. Jahrhunderts nachhaltig prägte.
Bilderstreit
Durchbruch der Moderne um 1930. Aus der Sammlung der Fotostiftung Schweiz und des Schweizerischen Werkbunds
von Anton Stankowski, Binia Bill, Ernst Mettler, Hans Finsler, Herbert Matter, Irma Noseda, Martin Gasser, Robert Spreng