Bis ans Ende der Erinnerung

Roman

von

Moss, ein Mann Mitte vierzig, wird durch ein Telegramm – »Maria ist tot. Ruf an.« – aus seinem Alltag aufgeschreckt. Er reagiert mit Abreise, will vergessen. Die Vergangenheit wie eine Haut abstreifen und neu beginnen.
Seine Reise führt ihn durch halb Europa und findet auf einer ägäischen Insel ihr vorläufiges Ende: Er muss sich – von seinen Erinnerungen eingeholt – seiner Geschichte stellen.
»Mit einem späten Fährboot war ich auf die Insel gekommen, im Gepäck die Geschichte eines Mannes, den ich vor langer Zeit gekannt hatte, und die Geschichte einer Frau, die ich getötet hatte: Maria …«
In Begegnungen und Gesprächen mit Menschen auf der Insel wird Moss nicht nur daran gehindert, ins bloss Individuelle zu versinken, sondern gezwungen, über sich hinaus weiterzufragen.
Da ist Bloomfield, ein kauziger, alter Engländer, der Moss in endlosen Nächten bei Metaya und Backgammon seine Philosophie darzulegen versucht – eine Mischung aus larmoyanter Klage über den Untergang Europas und nihilistischem Geschichtspessimismus. Da ist aber auch Michailos, ein griechischer Fischer und Widerstandskämpfer, der ihm vom Krieg und von den Leiden seines Volkes erzählt. Und da ist vor allem Lu, eine italienische Studentin und Reiseführerin, in die sich Moss verliebt und die ihn zwingt, endlich nicht mehr auszuweichen. »Statt ständig von Vergangenheit zu reden, müsstest du endlich das Leben wahrnehmen …«