Lange Zeit galt der Comic als ‚unliterarisches‘ Genre, das ‚zu einer inneren Verarmung führt‘ (Gero von Wilpert, ‚Sachwörterbuch der Literatur‘). Glücklicherweise gehört ein solcher Kultursnobismus mittlerweile der Vergangenheit an. Nicht zuletzt jüngere Autoren wie Chris Ware, Craig Thompson, Chester Brown oder Marjane Satrapi haben bewiesen, dass sich die Professores von Wilpert dieser Erde mal gehackt legen können.
Frank Schäfer ist Fan und Kenner der Neunten Kunst. Gnadenlos subjektiv, mit viel Sprachwitz und vor allem ohne Dünkel porträtiert er kleine und große Meister, widmet sich in Reportagen und Interviews der jungen deutschen Szene, gibt immer wieder Einblicke in seine eigene Comic-Sozialisation und berichtet von spannenden, beglückenden Streifzügen durch die zeitgenössische Comicproduktion.
‚›Das war nun wirklich der grauenvollste Titel, der je für einen Comic-Strip erdacht wurde. Er ist vollkommen albern, ohne Bedeutung und einfach nur verwirrend und würdelos‹, schimpfte Charles M. Schulz noch in den späten Achtzigern über die Redakteure des United Feature Syndicate, die ihn 1950 eingekauft hatten, ihm aber auch den Titel ›Peanuts‹ vorschrieben und festlegten, dass es ein ›platzsparender Strip‹ sein sollte. Diese beiden frühen ›Fehlentscheidungen‹ hätten seine ›ganze Karriere überschattet‹. Dass sie vielleicht dadurch erst richtig ins Rollen gebracht wurde, wollte er nie wahrhaben.‘
- Veröffentlicht am Donnerstag 10. Oktober 2024 von Reiffer, A
- ISBN: 9783934896765
- 128 Seiten
- Genre: Kunst, Literatur, Sachbücher