Blut spritzte Gedichte

KIND Essay

von

Blut spritzte Gedichte
Seine Gedichte ruhten auf dem Tisch. Keiner wollte sie aufnehmen. Als Irgendwer begann zu lachen, ergriff er eines seiner Worte und schob es seinem Nebenmann in die Rippen. Blut spritzte über die Tafel. Mit einer Feder schrieb er ein neues Wort. Er nahm es auf und steckte es in seinen Mund. Er grinste und zeigte sein Zahnfleisch ehe er die Schreibfeder in das Auge seines Nachbarn stieß. Dessen Schrei klagte die letzten zweitausend Jahre in den Raum. „Erkennst du den Dichter“ ermittelte er, in den Bereich voller Finsternisse, um dessen Tisch die Teufel saßen. Er öffnete seinen Leib mit einem Riss durch die Haut und seine Worte quollen wie Dämonen, wie die Larven der Eintagsfliegen, aus seinem Balg. Er ergriff eine Handvoll Worte und schrie sie laut in den Raum. Der Darm ist draußen außerhalb des Körpers. „Worte, Worte, spielt mit mir, spielt mit mir“ schrie er.