»It’s just kind of fun and silly«, sagt Alan Ball, der Creator, über die Serie »True Blood«. An Fantasy, Gore und Softcore sparen die sieben Staffeln nicht, zu ihrer Trashigkeit pflegen sie ein herzliches Verhältnis, und zugleich erzählen sie unter der Oberfläche von »popcorn television« die Geschichte US-amerikanischer Bürgerrechtsbewegungen noch einmal, diesmal anhand von Vampiren, die um Gleichstellung ringen. Die Serie wandert durch Southern-Gothic-Terrain, lässt Gestaltwandler, Feen und einen Feuergeist aus Falludscha auftreten, und auch ein an Guantánamo erinnerndes Gefangenenlager spielt eine Rolle. Was ernst gemeint ist und was verspottet wird, ist dabei nicht leicht zu unterscheiden. Fast seltsam, dass Mike Kelley »True Blood« nicht kennen konnte, als er über »Wesen wie Politik der Camp-Ästhetik« notierte, sie seien ohne die »Verehrung einer gewissen Blödheit« nicht zu denken.
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von Cristina Nord