Am Ende war alles gut. Carrie hatte Mr. Big, Charlotte ein Kind in Aussicht, Miranda eine Ehe geschlossen, für die sie ihre Karriere nicht opfern musste, und selbst Samantha einen Mann, der ihr nicht gleich wieder langweilig wurde. Doch bis dahin: Eisblöcke, Mikropenisse, Mamasöhnchen und immer wieder diese verdammten Sinnkrisen.
Sechs Staffeln ließ »Sex and the City« feministische Grundwerte (Selbstbestimmung, Selbstbewusstsein, Frauensolidarität) gegen sehr vorfeministische Vorstellungen vom richtigen Leben (der Richtige muss kommen, dann wird alles schön) antreten. Es ging aus wie immer: Frauen mussten sich erniedrigen, abstrampeln, mit Trostkäufen bei Laune halten und jede Menge Ausreden sowohl für sich selbst als auch für ihre Männer ausdenken. Doch die Welt blieb, wie sie war. Immerhin konnte man über sie lachen. Eine Zeitlang jedenfalls.
booklet
von Peter Praschl